Knärzje Brotbier

Von der Idee zum Start up


Unser Unternehmen


Knärzje ist das mehrfach ausgezeichnete erste Zero-Waste-Bier Deutschlands, gebraut mit aussortiertem Brot. Daher auch der Name „Knärzje“, denn dieser Begriff kommt aus dem Hessischen und meint das Endstück eines Brotlaibs. Für uns steht das Knärzje damit aber auch symbolisch für die Verschwendung von Lebensmitteln. Unglaubliche zwei Millionen Tonnen Backwaren landen jährlich im Müll, obwohl sie noch einwandfrei genießbar wären. Doch genau deshalb ist dieses Endstück für uns nicht das Ende der Fahnenstange, sondern das Herzstück eines ganz besonderen Bieres.
Wir stehen für einen achtsameren Umgang mit Lebensmitteln, der unnötige Verschwendung vermeidet und Wertschätzung hochhält.

Unsere Motivation


Seit Jahren engagiere ich mich nun schon mit diversen Projekten gegen die Lebensmittelverschwendung. Und dann stoß ich irgendwann in England auf ein Bier, das Altbrot verwertet. Längere Zeit verfolgte ich gespannt, wie erfolgreich die Idee vom Brotbier im Ausland bereits umgesetzt wird. Und immer wieder fragte ich mich, wieso bei uns in Deutschland, dem Land des Bieres und Brotes (!), niemand beide Sachen zusammendenkt. Ist das Reinheitsgebot Schuld? Aber das erste Bier überhaupt vor 5.000 Jahren war doch anscheinend auch ein Brotbier?!

Nachhaltig inspiriert von den ausländischen VormacherInnen und seit Jahren intrinsisch motiviert, Lebensmittelverschwendung mit kreativen Lösungen zu vermeiden, dachte ich mir eines Tages: „Wenn es sonst keiner macht, dann mache ich es halt selbst!“ Und so begann die Suche nach Partnern, die mir bei der Umsetzung der Idee helfen könnten.

Unser Weg


Welche kleinere, lokale Brauerei könnte ähnlich viel Lust auf Brotbier haben wie ich? Schnell wurde ich fündig. Die Mikrobrauereien BrauStil & Brewids waren nicht nur von dem nachhaltigen, sondern v.a. kreativen brautechnischen Ansatz überzeugt. Die ersten Tests konnten beginnen: Weißbrot oder Vollkornbrot? Und wieviel? Probieren wir es einfach!
Es klappt! Der Pilot überzeugt.

Ein halbes Jahr später konnten wir 2 Mal in eine jeweils größere Brauerei umziehen und mit der Biobäckerei Kaiser auch einen großen Bäckereipartner überzeugen, der als Pionier der Bio-Branche gilt. Natürlich ist auch unser Bier nun endlich Bio und wir können das Thema Nachhaltigkeit in diversen Unternehmensprozessen noch besser umsetzen. Mit dem Brauhaus Bergmann konnten wir nun auch eine Brauerei finden, die unser Bier aufgrund von eigenen Solaranlagen sogar klimaneutral produziert.

Seit 2021 sind wir endlich im Lebensmitteleinzelhandel vertreten und vergrößern gerade zunehmend unsere Präsenz – und damit auch die Reichweite für das Thema Lebensmittelwertschätzung.


Die Stolpersteine


Sei es ein Abfüllfehler bei der Lohnbrauerei, die verspätete Ankunft von Etiketten aus der Druckerei oder aber der behördliche Ärger mit Bioverbänden und jahrhundertealten Verbandsregeln – es läuft nicht immer alles nach Plan. Aber das ist auch okay so, solange man sich dadurch nicht aus der Ruhe und vom großen Ziel abbringen lässt.

Die Erfolge


Die Resonanz auf die ersten Versuche war schon gut, aber was dann in Anbetracht unserer Bio-Transformation und dem Einzug in den LEH folgte war einfach wunderbar. Dazu kamen diverse Preise und Auszeichnungen (bspw. von der Bundesregierung mit dem „Zu gut für die Tonne“-Bundespreis für besonderes Engagement, als auch als „Kultur- und Kreativpilot“) sowie überregionale Berichterstattungen und Medienschauen in prominenten Medien. Aber am wichtigsten ist natürlich das überaus positive Feedback unserer Kund:innen und Partner:innen, die uns und unsere Idee feiern und seit jeher unterstützen!

So geht es weiter…


Wir suchen weitere Partner in Handel und Gastronomie, um noch mehr Menschen über unser Bier mit dem Thema Lebensmittelverschwendung und Wertschätzung in Berührung zu bringen. Auch wollen wir vermehrt Kooperationen mit anderen Startups und Sinnverwandt:innen eingehen, um dem Thema in Wirtschaft und Politik mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Was wir anderen mitgeben möchten…


Einfach machen! Viel zu oft fragt man sich, ob das, was einen antreibt, auch „gut genug“ für ein eigenes Startup oder Unternehmen ist – aber vorher wird man das einfach nie wissen. Deshalb einfach all den Mut und die eigene Passion zusammen nehmen und sich in das Abenteuer stürzen. Es braucht mehr Gründer:innen und Macher:innen in unserer Gesellschaft – v.a. solche mit einer nachhaltigen Vision!

Unsere Empfehlungen an die Politik…


Endlich das Thema Lebensmittelverschwendung ernst nehmen und hier mit einer effektiven Strategie und bestenfalls einem Gesetz dagegen vorgehen. Es kann nicht sein, dass es in einem System günstiger ist Lebensmittel wegzuschmeißen als diese wertzuschätzen.

Zu guter Letzt…


Zu oft denken wir beim Thema Nachhaltigkeit noch an Verzicht oder Einschränkung. Nicht mit uns! Bier trinken und die Welt ein bisschen besser machen? Mit unserem Knärzje kein Problem mehr!

Ansprechpartner im Unternehmen


Daniel Anthes

Knärzje GmbH
Gwinnerstraße 36
60388 Frankfurt am Main
info@knaerzje.de
www.knaerzje.de


Ein Praxisbeispiel im Rahmen von CirQuality OWL.